Stand: Aug. 2013
Das Gründungsjahr 1914 stand mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges unter einem schlechten Stern. Doch in den 20er Jahren erreichte der Verein seinen ersten Frühling.
In der Folge waren die Weltwirtschaftskrise und andere Interessen der 30er Jahre sowie schließlich der 2. Weltkrieg Ursachen für eine Vereinsruhe.
Der Wiederbeginn des turnerischen Lebens wurde 1949 durch die Aktivität von Wilhelm Trompetter möglich. Damals fand im Saal Schäfer (Hubertusklause) unter großer Beteiligung der interessierten Zündorfer die erste Versammlung statt.
Für Willi Liebetrau und Betty Friedrich war der anfängliche Turnbetrieb nur unter größten Schwierigkeiten durchzuführen. Die Geräte standen weit verstreut in Scheunen und Schuppen. Die ersten Turnstunden fanden im Hof des damaligen 1. Vorsitzenden Peter Wieland statt. Deshalb mußte die Teilnehmerzahl den Platz-verhältnissen angepaßt werden.
Nach langen Verhandlungen durfte der Verein im Saal Krämer (Groov Terrassen) seine Turnstunden abhalten. Die Mitgliederzahl stieg rasch an.
1953 erlebten 115 in weiß gekleidete Turner und Turnerinnen einen feierlichen Festzug. Anlaß war die Stadterhebung von Porz. Unsere Gruppe erhielt eine Ehrenurkunde für die größte Teilnehmerzahl.
Schon damals erkannten die Funktionäre des Vereins die Wichtigkeit der Breitensportarbeit.
Es wurden immer mehr Menschen in jeder Altersklasse, die beim TV Rheingold etwas für ihre Gesundheit tun wollten. Auch Freude an der Gemeinschaft und Geselligkeit kamen dabei nicht zu kurz. Leider hatte dies den Unmut des Tanz-saalbesitzers zur Folge. Er kündigte dem TV die Räumlichkeit.
Aber die Sporttreibenden und Verantwortlichen gaben nicht auf. In der als Jugendheim benutzten Kirche St. Michael fanden sie eine neue Bleibe. Der Turnbetrieb war nur unter abenteuerlichen Voraussetzungen aufrecht zu erhalten. Im Winter z.B. mußte jeder Aktive zur Sportstunde Brikett für eine notdürftige Heizung mitbringen. Später wurde uns auch dort die Freundschaft gekündigt. Der Verein lag mal wieder auf der Straße.
In der Baracke des ehemaligen Strandbades auf der Groov durfte man die Geräte unterbringen. Das Turnen fand unter freiem Himmel statt. Natürlich nur, wenn es der Wettergott wollte.
Inzwischen schrieb man das Jahr 1955.
Endlich baute die Stadt Porz an der Josefstraße die erste Turnhalle. Es gelang dem TV Rheingold in den Stundenplan aufgenommen zu werden. Jedoch brachte der Pendelverkehr zwischen Zündorf und Porz erhebliche Probleme. Deshalb mußte 1956 der Turnbetrieb erneut total eingestellt werden.
Die große Wende kam 1962.
Porz-Zündorf erhielt an der Grundschule Schmittgasse eine eigene Turnhalle. War das eine Freude für die Vereinsmitglieder samt Vorstand. Leute aus den 50er Jahren, wie Willi Liebetrau, Lambert und Willi Trompetter, Eugen Spanier, de Pütze Bubi, Stefan Freisburger, Annemarie Borgel, Helga Schmidt, Betty Friedrich, Hans und Heinz Heyermann und viele mehr waren sofort dabei, als es hieß:
Jetzt wird wieder geturnt !
Optimale Bedingungen herrschten im wieder aufgenommenen Turnbetrieb. Den Vorstand übernahm wieder Willi Liebetrau. Er lenkte die Geschicke des Vereins bis 1965.
Sein Nachfolger wurde Lambert Trompetter.
Mit ihm wurde der Vorstand ‘verjüngt’: 2. Vorsitzender und Schriftführer: Adolf Hirsch, Kassierer: Heinz Heyermann und Oberturnwart: Hubert Rademacher.
Bei den Vorstandswahlen im Januar 1967 wurde das Gremium erweitert. Zu den wiedergewählten Vorsitzenden, Schriftführern und Kassierer kamen als Oberturnwart: Hans Heyermann, Frauenwartin: Ursula Eichelhardt, Jugendwart: Willi Trompetter, Jugendwartinnen: Annemarie Borgel und Irmgard Poischen.
Bis dahin gab es für die Jungen und Mädchen je zwei Wochenstunden und für die Frauen und Männer zwei gemeinsame Trainingszeiten.
Am Montag, dem 09.01.1967 bot der TV erstmals eine „ Damengymnastik“ an. Die Ortspresse berichtete bereits eine Woche später: „ Eröffnung war gut besucht“ und „ Guter Start der Damenriege“. Aus den anfangs 26 Damen, die ihren Körper fit halten wollten, wurden mit der Zeit stets mehr und ca. fünf bis sieben Frauen sind der Gruppe bis heute treu geblieben.
Freitags waren die Männer mit ihrem Trainer Peter Uwe Schmidt nun unter sich.
Trotz des Schwerpunktes ‘Breitensport’ gab es über das Vereinsleben hinaus-gehende Aktivitäten.
Bei Volksläufen, Sportabzeichenwettbewerben und Kinderturnfesten wurden beachtliche Einzel- und Gruppenerfolge erzielt. Das Vereinsleben und die Gemeinschaft wurden bestärkt durch Wandertage, Vereinsmeisterschaften für Kleine und Große, Kegelabende, Fußballturniere, Schauturnen, Radtouren und dem Tanzabend mit Siegerehrung der Erwachsenenmeister als krönender Jahresabschluß sowie eine Kinderweihnachtsfeier mit Nikolausbesuch (Siegmund Rusch war der beste hl. Mann) im ‘Rheinischen Hof’.
Ein weiterer Punkt im Jahresgeschehen war der Karneval mit seinem Sonntagsumzug. Da machte der TV kräftig mit. Nach Feierabend werkelten die Männer und Frauen am Wagen, sammelten Geld für die ‘Kamellen’ und hatten viel ‘Spaß an d’r Freud’. Leider schlief die Teilnahme an diesem Brauchtum wenige Jahre nach der Eingemeindung ein.
Dafür lebt die Arbeitsgemeinschaft ‘Porzer Turnvereine’ in diesem Jahr seit 32 Jahren. Natürlich gehört der TV Rheingold von der Geburtsstunde an dazu. Mit P.Hackenbroch (TV Porz) und den übrigen Verbindungsleuten wurde beraten, telefoniert, überlegt und beschlossen. Zunächst ganz spontan. Inzwischen trifft sich der Kreis regelmäßig und wer weiß, was an Veranstaltungen durch diese Gemeinschaft schon ‘zum Besten der Menschen’ verwirklicht wurde, kann verstehen, daß wir auf diese Mitgliedschaft stolz sind.
Wir schreiben inzwischen das Jahr 1974.
Der TV Rheingold Zündorf feiert sein 60jähriges Bestehen.
320 Mitglieder zählt der Verein, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern trainiert und betreut werden.
Montag: Mädchenturnen (6 -14 J) Freitag: Kleinkinder (3 - 6 J)
Montag: Frauenturnen Freitag: Jungenturnen
Mittwoch: Leistungsriege Mädchen Freitag: Männersport
Man stelle sich vor, daß beim Mädchenturnen ca. 70 Kinder, in vier Gruppen eingeteilt, die Halle gleichzeitig benutzten.
Bei den 3 - 6jährigen stand Ursula Eichelhardt mit drei jugendlichen Helferinnen vor 30 - 40 Kindern.
1977 wechselt die Vereinsführung.
Zeitgleich erhält der TV einen ‘geschäftsführenden’ und einen ‘erweiterten’ Vorstand. Die Satzung erfährt einige Änderungen. So wählt man von da an nur noch alle zwei Jahre seine Mitarbeiter.
Als im März die Jahreshauptversammlung tagt, wählt sie als neuen 1. Vorsitzenden Heinz Heyermann.
Der langjährige 2. Vorsitzende bedankt sich bei Lambert Trompetter für die hervorragende Vereinsführung seit 1965.
Im Jahre 1980 kommt uns noch einmal ein großes Glück zur Hilfe. Das Zündorfer Schulzentrum Heerstraße, bekommt eine 5-fach Halle. Das ist die Stunde X des TV Rheingold Zündorf 1914 e.V.!
Es werden neue
Sportarten angeboten. Die Volleyballabteilung, 1977 ins Leben gerufen, erhält Verstärkung durch die Zusammenarbeit mit dem Schulzentrum.
Die Diplomsportlehrerin Gabriele Reisbitzen kann als Trainerin gewonnen werden. Bereits im Verein tätige Übungsleiter und -leiterinnen gründen
Abteilungen für Badminton, Tischtennis, Leichtathletik, Jedermannsport für Erwachsene (gemischt) und Korfball. Letztere Sportart wird im Zuge der Zeit und der Problematik, daß das Spiel in
Deutschland wenig bekannt ist, durch Basketball ersetzt.
Im Oktober 1981 wird die Neueingliederung einer Volleyballgruppe in Köln-Bilderstöckchen auf Antrag Franz Karl Erbstößer genehmigt.
1984, zum 70jährigen Bestehen verfügt der TV über neun männliche und acht
weibliche ausgebildete Übungsleiter und -leiterinnen bzw. Sportlehrer und
-lehrerinnen sowie vier jugendliche Helfer und Helferinnen.
Die Mitgliederzahl beläuft sich auf 600. Immer noch prägt die Breitenarbeit das Vereinsleben. Die traditionellen Veranstaltungen finden wie eh und je statt. Volleyball- und Korfballturniere werden sogar im benachbarten Holland und Belgien bestritten.
Das gesellschaftliche Leben hat neue Formen hinzubekommen. Inzwischen haben sich die ‘ Zündorfer Ortsvereine’ zu einem gemeinsamen Treff in regel-mäßigen Abständen organisiert. An der Groov entsteht ein Kirmesplatz, der von fleißigen Helfern errichtet wird. Die Ortsvereine erhalten dafür von der Stadt Köln die Genehmigung an Kirmestagen und zum Inselfest einen Bierstand zu betreiben. In jedem Jahr stellen sich freiwillige Helfer aus den Sportgruppen des TV für den Dienst im Bierstand zur Verfügung.
1989
Unser 75jähriges Jubiläum ist da. Wie hat sich die Welt in diesen Jahren unseres Vereinsbestehens verändert. Wie viele Stunden haben Menschen für Mit-menschen gegeben. Trotz aller Technisierung in unserem Verein wird in allen Altersstufen gespielt, geturnt, getanzt und gelacht.
Einst sagte Turnvater Jahn: „ Sport macht frisch, fromm, fröhlich, frei.“
Wenn wir in unsere Turnhalle schauen, in denen Woche für Woche ca. 700 Aktive ihre Freizeit mit Sporttreiben verbringen, kann man dem alten Jahn auch heute noch Glauben schenken.
23 Übungsleiter und
-leiterinnen, unter ihnen auch einige Sportlehrer und
-lehrerinnen, vier Helfer, ein Stützpunktleiter für den Erwerb des Sportabzeichens mit acht abnahmeberechtigten Prüfern, sieben geschäftsführende Vorstands-mitglieder und sechs Abteilungsleiter bzw.
-leiterinnen, die zum erweiterten Vorstand gehören, leisten die Vereinsarbeit am Schreibtisch und an den Trainingsabenden in der Halle.
Die Vorstandsarbeit ist nach wie vor eine ehrenamtliche Tätigkeit und die Trainerhonorare sind recht bescheiden, wie übrigens auch die Mitgliedsbeiträge. Wir können mit Stolz behaupten, daß in unserem Verein der Dienst am Nächsten und dessen Gesundheit im Vordergrund stehen, und wir erhoffen uns diese Gesinnung auch für die Zukunft.
Das Vereinsleben geht weiter !
Ein Mensch ist mit 75 Jahren schon ‘älter’, der Turnverein aber bleibt ewig jung. Unser Bestreben, das sportliche Angebot auszubauen, ließ uns nach einem erfolgreichen Jubiläumsjahr auf keinen Fall ruhen. Bis zum 80jährigen Bestehen konnten wir , wie gewohnt, an Wettkämpfen der Turner , Leichtathleten oder der Ballsportarten erfolgreich teilnehmen.
Eine besondere Herausforderung war im September 1990 die Teilnahme an einem Umweltprojektwettbewerb. Wieviel Spaß die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen unseres Vereins bei der Arbeit an der Grundschule Irisweg hatten, kann man in Bild und Wort einer anschaulichen Chronik sehen. Natürlich er-freuten sich die Schulkinder mit der Lehrerschaft an dem neuen Biotop und den Beeten. Der Dank von dieser Seite war mindestens so nett, wie der vierte Preis der Veranstalter.
Am 1.4.1992 war der Sender ‘Radio Köln’ zu Gast beim TV Rheingold. Theo Steinringer stellt den Hörern die Zündorfer Ortsvereine vor. In der Turnhalle gibt Ursula Eichelhardt einen Einblick in die Vereinsarbeit.
Im gleichen Jahr veröffentlicht die CDU-Zeitschrift ‘Groov bis Lido’ einen Bericht über das Vereinsgeschehen in Bild und Wort. So bleiben wir bis zum nächsten Ereignis im Gespräch.
1994
Zu unserem 80jährigen Bestehen stand dann wieder einmal eine Hallen-veranstaltung an. Die Selbstdarstellung aller Aktiven war ein Erfolg. Die Zuschauer kamen reichlich und dies will in unserer medien- und konsumverwöhnten Gesellschaft schon etwas heißen.
Am 4.11.1994 wurde statt eines Tanzabends mit dem Förderverein der Wilhelm-Busch-Realschule ein ‘Höhner-Konzert’ zugunsten der Hallen- und Sportplatz-ausstattung veranstaltet. Obwohl die Zuhörerzahl geringer als erwartet war , konnten im Anschluß jede Menge neue Geräte und Materialien angeschafft werden. Davon profitiert natürlich das gesamte Schulzentrum.
Wir freuen uns die Hallen noch gebührenfrei benutzen zu dürfen. Wer weiß, wie lange sich das die Stadt noch leisten kann?
Wir wollen die Kinder von der Straße holen und durch den Sport gesund erhalten, ihnen Freude, Sozialverhalten und Werte vermitteln. Deshalb gilt eine Haupt-aufgabe die Ausbildung der Übungsleiter/-innen und Helfer/-innen, die auf Vereinskosten der Lehrgänge absolvieren können. Schließlich vermeiden gute Trainer/-innen Unfälle und sonstige Verletzungen.
Der eigene Nachwuchs identifiziert sich mit ‘seinem TV Rheingold Zündorf’. Er bleibt uns treu. Er kann und soll in die Vorstandsarbeit wachsen. Dadurch ist ein gesunder Fortbestand gewährleistet. Was wären die Aktiven ohne die Basis-arbeiter? Bei uns darf man jederzeit einsteigen.
Mit Stolz schauen wir auch auf unsere fremdländischen Mitglieder. Wir sind offen für alle Bürger.
1995 erhalten Hans Walter Eichelhardt und Elisabeth Trompetter die Vereinsnadel in Gold für besondere Verdienste in der Vereinsvorstandsarbeit.
Erfreulich ist die treue Mitgliedschaft vieler Aktiven und Gruppen. Als eine der ältesten Gruppen zählt die ‘Frauengymnastik’. Am 9.1.1997 blickte sie auf ihr 30jähriges Bestehen zurück. Von den Gründungsmitgliedern bewegen sich noch heute im Verein: Elisabeth Trompetter, Anneliese Liebetrau, Anneliese Nelles, Charlotte Wilberg, Regina Heyermann und Gründungsübungsleiterin Ursula Eichelhardt. Sie gab die Gruppe 1980 an Frau Övers ab. Juli 1981 übernahmen Gisela Kowalewski und Karin Weihrauch die mittlerweile auf zwei Gruppen angewachsene Frauengymnastik. Letztere löste Bettina Bachem 1985 ab, um beide Gruppen 1987 alleine zu trainieren. Seit 1988 hält Margret Zaluskowski diese Frauenriegen fit und gesund. Zum Jubiläum gab der Vorstand einen kleinen Festschmaus im Bitzhof.
Auch andere Abteilungen
feierten schon kleine Gründungsjubiläen und die
Liste der Ehrungen von langjährigen Mitgliedern wird bei jeder Jahreshaupt-versammlung umfangreicher.
So werden 1997 für 10jährige Vorstandsarbeit Renate Floßbach, Hedwig Pauly, Michael Schinkel und Lutz Becker mit der Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Gold erhält Ursula Eichelhardt für 30 Jahre Vorstandsarbeit. Natürlich ist diese Tätigkeit ein Ehrenamt beim TV Rheingold Zündorf 1914 e. V. Deshalb freuen wir uns besonders, daß auch im Wahljahr 1997 die Ämter in allen Bereichen wieder besetzt wurden.
Die Zeit bleibt nicht stehen. 1999 erfolgt ein Führungswechsel der Vereinsspitze. Heinz Heyermann vollendet seinen 60.Geburtstag und bleibt seinem Grundsatz treu. Ein Jüngerer muß an die 1. Position. Hans Buchmüller, langjähriger 2. Mann, übernimmt das verantwortungsvolle Amt. Er verfügt über große Erfahrung in der Leitung. Kommt er doch aus dem Vorstand des Westdeutschen Volleyball-verbandes. Mit dem Sohn des scheidenden 1. Vorsitzenden Ingo Heyermann wird das Amt des 2. Vorsitzenden belegt. Michael Schinkel rückt zum 1. Geschäftsführer auf. Mit Stefan Villinger kann die Versammlung einen ganz „neuen Mann“ für den Posten des 2. Geschäftsführers gewinnen. Der Verein hat mit ihm ein wirkliches ‘Schnäppchen’ gemacht. Absolut aktiv und bereit, den Verein in der Öffentlichkeit gut darzustellen. Es ist ihm gelungen im Januar 2000 eine bemerkenswerte Vereinszeitschrift für alle Mitglieder zu erstellen. Hoffentlich nicht die Erste und Letzte. Auch im Turnbereich gab es eine Veränderung. Durch Zuzug kam Ulla Hansen nach Zündorf. Sie ist Turnerin, eine gute Übungsleiterin und seit April 1999 Nachfolgerin von Ursula Eichelhardt.
Wie sich die Ereignisse doch oft gleichen. Sie tragen den gleichen Vornamen, lieben das Turnen und sind durch Zuzug nach Zündorf geraten. Wenn das kein gutes Omen ist!
Ursula Eichelhardt und Heinz Heyermann werden im April 1999 mit der Ehren-mitgliedschaft im TV Rheingold Zündorf ausgezeichnet. Heinz Heyermann wird außerdem zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Lambert und Willi Trompetter sowie Heinz Heyermann konnten zudem noch für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet werden. Wir sind gerüstet für das neue Jahrtausend.
Und nun ist es da. Wir schreiben das Jahr 2004! Wir feiern unser 90-jähriges Vereinsbestehen. Dabei denken wir an einen alten Spruch:
“Je älter der Wein. Desto besser die Qualität“
So ist es auch im Turnverein. Je älter er wird, desto bedeutender wird er für die Bürger aller Altersstufen in Zündorf und Umgebung. Wir können auf die erfahrenen Mitarbeiter im Festausschuss zählen. Die Vorstandsmitglieder sind jung und dynamisch gepaart mit einem Mittelalter, unserem neuen 2. Vorsitzenden Jochen Plein. An der Basis stehen jugendliche Helfer/ -innen mit “alten Hasen“ ihren Mann/Frau.
Wir suchen neue Wege in die Zukunft. Mit Akrobatik, Ballspiele für Kinder, sowie Basketballwettkampfgruppen starten wir neue Trainingseinheiten. Auch die Senioren haben inzwischen ihren festen Platz im Turnverein-Alltag. Noch immer bieten wir Sitzgymnastik/Gehirnjogging einmal pro Woche für ältere menschen in unserer Geschäftsstelle an.
Ein Walking Treff jeden Donnerstag früh an der Groov findet begeisterten Anklang. Waltraud Weber geht bei jedem Wetter los. Da heißt es nur: “Richtige Bekleidung tragen.“
Nach wie vor lautet die Devise aller Sporttreibenden: Nicht nur in der Turnhalle treffen wir uns, wir unternehmen auch zwischendurch zusätzliche Freizeit-aktivitäten. Da wären:
Das Zeltlagerwochenende der Kinder und Jugendlichen am Senkelsgraben in Wahnheide, die Fahrradtour, der Turnerball, Dombesichtigungen, Rotweinweg- Wanderung, Turniere, Kletterhallenbesuch, Ferienprogramm im Freibad, Besuch im Kölner Zoo. Um nur einige Freizeitprojekte zu nennen.
Dazu gehören natürlich auch Wettkämpfe in der Leichtathletik, dem Turnen und Meisterschaftsspiele in den Ballsportarten.
Der Erwerb des Deutschen Sportabzeichens ist für viele ein sportliches Muß geworden! So konnte Hans Walter Eichelhardt 2003 sein 40. Abzeichen in Empfang nehmen. Eine sehr stolze Leistung. Darüber hinaus sind im TV Rheingold Zündorf 1914 e.V. eine Reihe von Damen und Herren, die über lange Jahre die Prüfung erfolgreich absolvieren.
2003 erhielt die Schule am Irisweg nach endlosen Wartejahren endlich eine eigene Turnhalle. Wir sind natürlich im Trainingsplan aufgenommen. So konnten wir unser Stundenangebot in drei Sportstätten mit insgesamt 7 Teilhallen auf 120 Stunden erweitern. Was dem Verein und seinen Aktiven große Freude bereitet wird allerdings zu einem jährlichen Bumerang. Arme Stadt Köln !!!!!!!! Sie spart und spart an allen Ecken und Enden. So fallen seit Beginn 2004 Hallengebühren pro Trainingseinheit der Erwachsenen an. Das geht mächtig ans Vereinsvermögen und ist ohne Beitragsanstieg nicht zu bewältigen. Die Krönung bildet dann der Abzug sämtlicher Hallenwarte. Die Sporthalle an der Heerstrasse am Schulzentrum Zündorf besitzt fünf Hallen. Diese werden tagsüber von ca. 2100 Schüler und Schülerinnen pro Woche benutzt. Ab 17.30 Uhr kommen dann die unterschiedlichen Vereine mit den jeweiligen Sportarten. Wie lange werden wir Material, wie zum Beispiel Bälle, haben? Wer registriert beschädigte Geräte, um Unfälle zu vermeiden? Ist das die Zukunft von Olympiateilnehmern?
Der TV Rheingold hat zwar noch nie Einen hervorgebracht, aber dafür bieten wir seit 90 Jahren den Bürgern unserer Stadt ein sportliches Programm von reicher Vielfalt. In unserer Chronik heißt es 1994: “Wir freuen uns die Hallen noch gebührenfrei benutzen zu dürfen.“ Deshalb veranstalteten wir ein ‘Höhner-Konzert‘ zum 80-jährigen Vereinsbestehen zugunsten der Hallen- und Sportplatz-ausstattung. Oft haben wir als Verein Sportmaterial beschafft und Reparaturen bezahlt, um die Stadt Köln zu entlasten. => “Undank ist der Stadtväter Lohn“. Wir werden sehen, wie wir die Situation zukünftig bewältigen.
Trotz alledem feiern wir unser Jubiläum (90 Jahre). Den Auftakt bildet eine ‘kölsche Mess‘ am 07.03.2004 in St. Mariä Geburt. Im Anschluß wird im Jugendheim am Burgweg 1 ein Festakt mit geladenen Gästen stattfinden. Und was wäre ein Kölner Sportverein ohne eine Schiffstour für Jedermann? Los geht’s am 20.06.2004. Die Enterprise erwartet 400 Teilnehmer. Sieben Stunden Tagesfahrt mit Musik, Kinderbelustigung, Verpflegung und die herrliche Panoramaaussicht links und rechts des Rheins erwarten die Gäste.
Am 18.07.2004 werden wir alle Aktiven zum Tag des Deutschen Sportabzeichens auf den Sportplatz an der Heerstrasse einladen. Auch Nichtvereinsmitglieder sind herzlich willkommen.
Am 03.10.2004 steht dann noch einmal der TV zur Präsentation seiner Sportgruppen bereit. In der Dreifachhalle an der Heerstrasse in Zündorf wird es rund gehen. Aktive von 2 bis 90 Jahren werden das Geschehen gestalten.
Seit vielen Jahren, so auch am 14.11.2004, pflegen wir die Tradition am Volkstrauertag der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal der Groov. Mit den Zündorfer Ortsvereinen gehen wir vorher zum Gottesdienst in St. Mariä Geburt. Zum gemeinsamen Frühschoppen geht es dann von der Groov zur Hubertusklause, um dort kräftig für das Altenhilfswerk zu spenden. Dort denkt so Mancher aus unseren Reihen vielleicht auch mal an seine ‘Beschwerden?!‘
Aber wir Sportler haben es doch gut.
Wir sausen in die Übungsstunden,
schau‘n freundlich alle Gleichgesinnten an,
drehen unsere Trainingsstunden,
dehnen, strecken, biegen und balancieren dann.
Die Trainer wissen ganz genau die richtige Reihenfolge,
und wir verlassen uns auf ihr Programm.
Wäre doch gelacht, wenn das nicht dazu führen sollte,
dass wir zum Hundertjährigen noch stehen stramm.
Die Chronikverfasserin Ursula Eichelhardt